Alle Infos zu einer Asbest‒Dachsanierung
Sie wollen Ihr altes Asbestdach sanieren oder für den spätern Abbruch des Gebäudes zurückbauen?
Oftmals sind Dächer mit Asbestzement-Wellplatten oder auch asbesthaltigen Kunstschieferplatten eingedeckt. Für den Rückbau dieser Platten ist besondere Vorsicht geboten aufgrund des Gefahrstoffs Asbest.
Asbesthaltige Eternitplatten
Asbest Dachsanierung Eternitplatten
Korte & Partner GmbH

Wie erkenne ich asbesthaltige Eternitplatten?

Asbesthaltige und asbestfreie Eternit- bzw. Dachplatten zu erkennen ist nur sehr schwer bis gar nicht möglich. In früheren Unterlagen hat Eternit auf die unterseitige Struktur der Wellplatten hingewiesen, welche Aufschluss über die Asbesthaltigkeit geben sollen. Des Weiteren gab es Diagramme über die Produktionsjahre von asbesthaltigen Platten. In manchen Informationstexten wird auch auf die Angabe "NT" verwiesen, welche für neuer Typ steht (dies soll auf asbestfreie Wellplatten hinweisen). Insgesamt sind alle diese Informationen am Ende keine gesicherte Aussage zur Asbestfreiheit der Platten.
Wenn Wellplatten zum Beispiel aus den Hochzeiten der Asbestproduktion stammen, ist es sehr unwahrscheinlich dass diese asbestfrei sind.
Wenn die Eternitplatten aus der Übergangszeit stammen (Produktionsänderung) bzw. circa ab 1990 verbaut wurden, dann muss man eine Asbestprobe entnehmen und im Labor analysieren lassen.

Wann muss ein Asbestdach neu gedeckt werden?

Grundsätzlich gibt es aktuell in Deutschland noch keinen Sanierungszwang für asbesthaltige Dacheindeckung / Eternit Wellplatten. Trotzdem sollte man die Sanierung nicht zu lange rauszögern, denn um so brüchiger die Platten werden um so schwieriger gestaltet sich der Rückbau.
Zusätzlich können kleine Löcher in den Eternitplatten bereits für versteckte Feuchtigkeitsschäden auf Unterdecken oder Ähnlichem sorgen.
Verfügt Ihre Dachfläche bereits über viele gebrochene Platten oder ist das Dach einsturzgefährdet, kann es in Einzelfällen möglich sein dass die zuständige Aufsichtsbehörde Sie kontaktiert. Hierbei geht es dann insbesondere darum Gefährdungen für Dritte auszuschließen.

Ist das versiegeln/abdichten von Asbestdächern erlaubt?

Für asbesthaltige Eternitdächer und auch andere Asbestplatten gilt ein Überdeckungsverbot. Zu Anfangszeiten des Asbestverbots und bis zum Überdeckungsverbot wurden undichte Dächer teilweise nachträglich mit PU-Schaum abgedichtet.
Diese damalige Art der kostengünstigen Sanierung führt dazu, dass der Rückbau und die Entsorgung dieser mit PU-Schaum überzogenen Dächer heute sehr kostspielig und aufwendig ist. Sowohl der Rückbau als auch die Entsorgung sind ungefähr doppelt bis dreimal so aufwendig wie ein "normales Asbestdach".
Neben der Abdichtung mit PU-Schaum haben manche Dachdecker unternehmen auch die Eternit Wellplatten mit einer zusätzlichen Dacheindeckung überdeckt. In diesem Fall wurden oftmals Holzlatten in die Wellen der Eternitplatte eingebracht, um an diesen die neue Dacheindeckung zu befestigen.

Wer darf asbesthaltige Dächer sanieren?

Nur zugelassene Fachfirmen gemäß TRGS 519 dürfen asbesthaltige Dächer zurückbauen. Die ausführenden Mitarbeiter einer Fachfirma für Asbest müssen vorsorgeuntersucht sein und an jeder Baustelle muss mindestens ein sachkundiger Aufsichtsführender vor Ort sein.
Die Entsorgung der Platten sollte in der Regel auch durch die Fachfirma übernommen werden. In Deutschland ist für die Entsorgung von gefährlichen Abfällen das sogenannte eANV (elektronisches Abfallnachweisverfahren) anzuwenden. Sie bekommen als Bauherr somit schlussendlich immer einen Nachweis der durch alle an diesem Prozess beteiligten Unternehmen signiert ist. Dieser Nachweis belegt die fachgerechte Entsorgung.

Darf ich auf ein Eternit-Asbestdach eine PV-Anlage bauen?

Nein, dies ist nicht zulässig und führt meistens auch zu teureren Sanierungen im nachhinein.
In den meisten Fällen muss das Dach dann bereits einige Jahre später doch vollständig saniert werden, weil die Eternitplatten brüchig und undicht werden. Dann muss zuerst die vollständige PV-Anlage wieder zurückgebaut werden und im Anschluss kann erst die Asbestsanierung erfolgen.
(Die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Asbestzementdächern wurden mit am 01.12.2010 mit der novellierten Fassung der Gefahrstoffverordnung konkretisiert.)

Was kosten eine Asbestentsorgung pro Quadratmeter?

Das lässt sich leider so pauschal nicht sagen, da der Preis abhängig ist vom Zustand der Platten, den örtlichen Deponiepreisen sowie Zugänglichkeiten und anderer Faktoren. Insbesondere was die Entsorgungspreise angeht sind wir in viele Kreise durch die sogenannte Andienungspflicht dazu gezwungen die Abfälle vor Ort zu entsorgen. Daraus ergebn sich je nach Kreis teilweise sehr unterschiedlichen Entsorgungskosten.
Gerne unterbreiten wir Ihnen ein unverbindliches Angebot. Füllen Sie hierfür am besten unser Anfrageformular online aus.

Wie läuft der Rückbau ab?

Vor dem eigentlichen Rückbau der asbesthaltigen Eternitplatten kommt es auf die örtlichen Gegebenheiten an:
Staubschutz
Folienschutz von schwer zu reinigenden Einbauten oder auch lagernden Materialien, wenn die Dacheindeckung nicht über eine geschlossene Unterdecke verfügt. Je nach örtlichen Gegebenheit müssen dann großflächig Folien ausgelegt werden oder die Einbauten werden vor Beginn der Arbeiten entfernt. Im Idealfall ist die Halle/das Gebäude leergeräumt.
Absturzsicherungen
Für ein sicheres Betreten und Arbeiten auf der Dachfläche sind äußere- und innere Absturzsicherungen erforderlich (in Form von Arbeitsgerüsten und Personenauffangnetzen).
Schutz vor herabfallenden Teilen
Es kann nie ganz ausgeschlossen werden dass bei der Demontage der Eternitplatten Bruchstücke oder auch Schrauben herunterfallen. Aus diesem Grund darf unterhalb der zu demontierenden Dachflächen nicht gearbeitet werden; selbst wenn diese asbestfrei sind.
Rückbau der Platten
Die Platten werden unter Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung (Schutzanzug, Atemschutz-Halbmaske mit P3 Filter) so weit wie möglich bruchfrei zurückgebaut und so weit möglich bereits auf dem Dach in Big-Bags verpackt.
Für den Materialtransport vom Dach in den Container wird dann z.B. ein Kran oder Teleskopstapler benötigt.
Reinigung, Aufnahme Folienschutz
Nach dem Rückbau und Verladen der Platten, werden dann die zuvor festgelegten Folienabdeckung mit Bindemittel eingesprüht und wieder entfernt. Zudem wird der Hallenboden, je nach örtlichen Gegebenheit, mit für die Gefahrstoffsanierung zugelassenen H-Saugern abgesaugt.
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